Freitag, 30. September 2011

30.09.11(Survivor)

Survivor.
Überlebende/ Überlebender. Sogut wie jeder(und in meiner erfahrung vor allem frauen) im internet beansprucht inzwischen diesen "titel" für sich. Ich meine...ja, klar. Wenn du was überlebt hast, dann bist du ein überlebender. Macht sinn. Aber wann wurde das zu einer art moralischer und intellektueller auszeichnung? Ich hör das seit ewigkeiten online aber heute wollte ich mal drüber schreiben. Über irgendwas wird diskutiert und plötzlich sagt irgendwer: "Ich als Überlebende-/r finde das nicht so und so." Mehr nicht. Überlebende-/r von was? Und warum macht das deine meinung wichtiger und korrekter als die von allen anderen? Oder besser gefragt: Was muss ich überleben damit ich allen anderen derart überlegen bin? Ich hab mal nen stromschlag bekommen, bin nen berghang runtergestürzt, vom fahrrad gefallen, mir wurde mal der schädel mit nem ziegelstein eingeschlagen und als kind wäre ich mal fast in nem kanal in holland ertrunken. Zählt irgendwas davon? Bin ich jetzt ein überlebender? Zählt meine meinung jetzt auf einmal viel mehr als die aller anderen?
Das ist doch bullshit!

Heut abend zieh ich mit sky und alsoner ein bißchen durch die kneipen. Und morgen geh ich vielleicht auf kirmes. Mal schaun.
Later aligator...

Arctis J. Crawford
(30.09.11)

3 Kommentare:

alsoner hat gesagt…

Kommt drauf an worüber in den Foren diskutiert wird.
Wenn man über die Scheingrippe diskutiert und dann ein "Überlebender" der Schweinegrippe dazu etwas schreibt, hat dieser auch Erfahrung aus erster Hand, welche immer mehr zählt als z.B. im Internet angelesene Erfahrung.
Wenn jetzt aber einfach über Comics diskutiert wurde und dann jemand sagt, er wäre ein Überlebender, macht das natürlich überhaupt keinen Sinn.

Arctis J. hat gesagt…

Der fall speziell der mich dazu gebracht hat mal drüber zu schreiben war ne diskussion über Stephen Kings Dark Tower. Insbesondere die entwicklung des weiblichen hauptcharakters.
Die eine seite des arguments war der meinung dieser charakter wäre ein gutes beispiel dafür wie schlecht frauen und insbesondere schwarze frauen in den medien behandelt werden. Meine seite argumentierte das man keine begrenzungen an das setzen kann was ein author seine charaktere erleben lassen kann, nur weil er entscheidet ihnen eine bestimmte hautfarbe zu geben.
Und dann sprang jemand(dem nickname nach eine frau) ein und meinte (paraphrasiert): "Ich als überlebende finde die behandlung weiblicher charaktere in den medien und besonders in diesem buch empörend."

Aber diese bezeichnung findest du inzwischen sogut wie überall und zu jedem thema. Selbst wenn du über politik oder dergleichen diskutierst. Und ich bezweifle doch ernsthaft dass das überleben von etwas dich zu einem experten darin macht oder dir eine moralischen überlegenheit verleiht. Wenn du mal fast ertrunken wärst macht dich das weder zu einem experten in biologie oder ozeanologie, noch ist jede aussage die du über die verschmutzung der ozeane triffst damit dann unangreifbar.

Yami Sparrow hat gesagt…

Ich bin ein Überlebender, weil ich in Tunesien fast ertrunken wäre. Deswegen hat meine Meinung zum Thema Schwimmen und Wassersport nun einen Rang, den man mit "Superior" bezeichnen kann!





just kidding. Ich frage mich gerade.... was diese Frau überlebt hat? Den Release dieses Buches? Das Lesen des Buches? Bescheuert..