Samstag, 5. März 2011

05.03.11(Ihr wisst schon, Legacy eben)

Okay, Naruto Ultimate Ninja Storm bockt verdammt sehr.
Kannte ja schon die demo aber alsoners vollversion bockt auch um so einiges. Das spiel ist schnell und eindrucksvoll und, was zumindest einen charakter angeht, innovativ. Ich warte schon ewig auf ein beat em up wo die kämpfer sich in mehr unterscheiden als nur die animation ihrer attacken. Ob eine figur mit links oder recht schlägt ist zwar ein unterschied ändert aber kaum das spielgefühl. Naruto hat zumindest einen charakter den man anders spielen muss als alle anderen, und vielleicht sogar noch mehr, denn alsoner hat noch nicht alle freigespielt.
Und wir haben natürlich den ersten Tron geschaut, den ich immer noch sehr mag.
Also, wie war Tron:Legacy?
Finden wirs heraus:

Aber zuerst ein paar anmerkungen. Es wird spoiler geben. Und ja, einige meiner argumente könnte man auch auf den ersten teil anwenden aber heute rede ich mal nur über Legacy.
Zuerst einmal, das ganze sieht richtig, richtig gut aus. Und klingt auch gut. Und ist auch gut gedreht. Und die musik ist klasse. Was bleibt da noch was einem nicht gefallen könnte? Oh, so einiges.
Zuersteinmal, wie alsoner heute schon zu mir meinte(oder eher gestern), es gab tatsächlich diesen unnützen weiblichen charakter. Wobei ich behaupte das sie im dritten(und vierten, fünften) teil eine größere rolle haben wird. Aber das ist egal. In diesem film ist der charakter unnötig und nimmt nur platz weg. Obwohl da wirklich potential ist... aber dazu kommen wir noch.

Nicht nur der weibliche hauptcharakter ist unnötig, auch der eigentliche hauptcharakter ist es. Oder...naja. Er bringt die ganze geschichte zum laufen und ist der stand-in für den zuschauer aber... er tut kaum was. Oder zumindest kriegen wir kaum hintergründe für das was er tut. Wir wissen nicht wer oder was er ist. Am anfang des films kriegen wir einen kurzen einblick darin wenn er auf dem dach eines hochhauses die aussage trifft: "Man kann nichts stehlen was umsonst sein sollte"(so in etwa). Okay, irgendwie marxistisch, nichts das ich unterstützen würde(das ganze geht mit terrorismus und datendiebstahl hand in hand) aber zumindest eine aussage über seinen charakter. Der nie wieder aufgegriffen wird. Und scheinbar ist er ein genie... oder auch nicht. Er hackt sich in ein extrem gesichertes(nehme ich an) system und soll chef einer riesigen software-firma werden, also nehm ichs mal an(außerdem ist er der sohn seines vaters...wer an solche arten von vererbung glaubt) aber als er in dieser digitalen welt auftaucht: gar nichts. Er ist nicht fasziniert von dem ganzen oder stellt irgendwelche fragen oder stellt theorien auf. Nichts. Er ist einfach da. Selbst ich würde fragen wie das alles möglich sein kann und was dies und das darstellen soll etc etc und ich habe nicht ansatzweise eine chance das ganze zu verstehen, aber der typ ist experte was das programmieren angeht, also... Keine ahnung. Insgesamt hätte ich mehr technisches gebrabbel erwartet. Selbst im kleinem level. Aber da ist gar nichts. Nur ein kleiner punkt aber hier haben wir zwei professionelle programmierer und die haben sich nichts zu sagen obwohl sie in einer fantastischen daten-welt gelandet sind?

Was uns zum nächsten punkt bringt: wo sind wir eigentlich. Wir haben ein portal von der datenwelt in die reale welt. Wird uns gesagt. Und in dieser welt laufen merkwürdige leute rum und schiessen mit laserwaffen und fahren in futuristischen vehikeln. Also sind wir... auf dem mars? Irgendeiner star-wars welt? In der zukunft? In einer traumwelt aus Inception? Es wird einem nie wirklich klar das wir uns jetzt sprichwörtlich im netz befinden. Es gibt wolken, wind, schwerkraft, alles sieht relativ realistisch aus. Nur halt futuristisch. Würde der dialog nicht hin und wieder daraufhinweisen würde ich sagen der hauptcharakter ist einfach in der welt von bladerunner gelandet(nochmal hundert jahre in der zukunft). Der erste teil nutze extra areale die absolut allem wiedersprachen was wir aus der natur kannten. Geometrische objekte die einfach im raum schweben und leuchten. Komplett glatte aber scheinbar natürlich gewachsene oberflächen, in symmetrischer anordnung. Kein wind. Keine wolken. Kein regen. Das ist definitiv nicht die erde. Definitiv nicht die zukunft und definitiv etwas von menschenhand geschaffenes.Mein punkt: selbst die matrix, welche den eindruck unserer erde erwecken sollte, fühlte sich mehr programmiert an als die welt von Tron: Legacy. Das ist teils die schuld der tausend sci-fi filme da draußen, die uns abgehärtet haben aber trotzdem hätte der film sich mehr bemühen können. Und ja, obwohl der film es selbst nicht erwähnt, könnte es sein das der raster sich soweit entwickelt hat das er immer mehr die reale welt imitiert aber das ist ein gedankensprung den man eigentlich nicht machen sollte außer der film ermutigt einen dazu. Was er nicht tut. Ein kumpel der den film gesehen hat meinte zu mir das sei einfach eine andere version von star wars, was ich damals nicht verstand. Inzwischen glaube ich das zu verstehen. Und ihr vielleicht jetz auch. Oh, und hatte irgendwer in diesem film eigentlich irgendwas zutun? Im original hatte jedes programm seinen job. Wir hatten ein versicherungstechnisches programm, Tron war im grunde anti-vir, dumont war sowas wie ein port, aber in Legacy laufen ein paar dutzend programm durch die gegend und wir sehen nie auch nur irgendwen arbeiten. Oder auch nur erwähnen das er arbeit hat. Keine große beschwerde aber allein ein oder zwei figuren die mal anmerken was ihre funktion ist hätten viel dazu beitragen können die welt weiter zu definieren und "glaubhafter" zu machen.

Um den punkt weiter auszubauen...wie sehr sind programme wie menschen? Im original waren wir uns ähnlich aber es gab unterschiede. Die gibt es hier auch, aber scheinbar ist es kein problem für ein programm unsere welt zu betreten(wie das wissenschaftlich zu bewerkstelligen sein soll begreife ich noch nicht ganz und es streckt doch sehr die "suspense of disbelief") ohne dabei einen vollen kulturschock zu erhalten. Wenn ich den ersten teil als grundlage nehme war es immer mein verständnis das die programme zwar solo agieren aber stets mit ihren systemen verbunden sind also...sollte der wegfall dieser verbindung einem nicht irgendwie zu schaffen machen. Oder... ich kann gar nicht aufzählen was einem programm alles komisch vorkommen könnte in unserer welt. Staub, dreck, hautschuppen zu verlieren...wobei, tun sie da? Als ein programm im film seinen arm verliert zerfällt dieser in beschädigte daten-fragmente. Als ein user verletzt wird blutet er. Also wenn ich ein programm in der realen welt schneide dann...kommen da daten raus? Und was passiert mit diesen...okay, ich hab echt keine ahnung wie das laufen soll. Aber scheinbar haben die figuren im film eine ahnung. Immerhin ist es der plan des großen bösen die welt zu erobern indem er tausende seiner anhänger als armee in die reale welt führt. Mal ganz davon abgeshen ob deren waffen in unserer welt funktionieren würden oder wie lange es dauert unbemerkt eine ganze armee mit nur einem laser(das ding was menschen digitalisiert etc) in die reale welt zu bringen(in einem vielleicht zehn mal zehn meter breiten keller), diesem typen fällt nichts besseres ein? Du reagierst die digitale welt? Nicht nur das internet, sondern absolut jedes digitale system evah! Jeden taschenrechner und i-pod und was nicht noch. Und das beste was dir einfällt ist eine armee aufzustellen und sie in den krieg zu schicken? Ohne irgendwelche vorbereitungen? In der pop-kultur hatten wir inzwischen wieviele schurken welche die welt über das internet erobern wollten? Hunderte? Und die haben sich geschickter angestellt. Totaller ausfall aller computer auf der welt. BOOM. Instant chaos. Ein leichtes die welt nun im sturm zu erobern. Fälschung einiger daten und amerika und china löschen sich mal eben gegenseitig aus. Etc etc etc. Mal ganz davon abgesehen ob seine armee überhaupt eine chance hätte, gegen die GESAMTE WELT!!! Sorry, aber das ist der dämmlichste plan einer superschurken seit dem vesir in Prince of Persia der dachte es wäre eine gute idee seine verbrechen nicht zu leugnen sondern mal lieber eben den ankläger vor den augen von tausend bewaffneten soldaten beseitigen zu wollen. Echt mal. Die hätten diese typen einfach in die reale welt ziehen lassen sollen. Die eine hälfte wäre wahrscheinlich in der ersten halben stunde dem wahnsinn verfallen und die andere hälfte wär viel zu überwältigt gewesen um überhaupt irgendwas hinzukriegen.

Und wieder, wo wir dabei sind: der oberschurke. Gefällt mir. Jeff Bridges ist ein fantastischer schauspieler und er erledigt seine doppelrolle mehr als souverän. Ich wünschte nur wir hätten mehr szenen mit beiden charakteren gehabt(und wie cool ist diese technik die bridges aussehen lässt wie anfang vierzig?!?!). Besonders mit Flynn. Scheinbar ist er inzwischen richtig tiefsinnig geworden und hat seine eigenen theorien über so manches soziologisches phänomen und was nicht noch. Er erwähnt das die welt chaos braucht aber darauf wird nicht weiter eingegangen. Es wird auch nicht wirklich ausgeführt warum er die letzten beiden jahre nur in seinem wohnzimmer gesessen hat obwohl er theoretisch die macht eines gottes hat. Es gibt viele aspekte die ich gerne weiter ausgebaut gesehen hätte mit diesem charakter. Vielleicht opfert er sich weil er nach all den jahren nicht glaubt das er in der echten welt zurecht kommt? Es gibt sovieles. Aber jetzt ist er tot. Und hatte nicht genug screen-time für überhaupt irgendwas. Schade(obwohl die eine szene in der bar ziemlich geil war, wenn er den saal betritt und plötzlich wechselt die musik...wenn in dem moment Eye of The Tiger angefangen wäre, wär ich im kino aufgesprungen und hätte FUCKYEAH gerufen!). Clu hingegen...der war gut. Auch über ihn erfahren wir nicht viel, aber so gehört sich das. Wir erahnen seine motivation währen der film voranschreitet aber wirklich erzählt bekommen wir sie erst zum schluss. Er ist ein programm das nur seinen auftrag ausführt. Aber sein programmierer hat einen logischen fehler gemacht. Perfekt. Das ist stoff aus dem ein guter super-villain geschaffen werden kann. Und wir haben soviele gute szenen mit ihm. Seine erschaffung. Seine konfrontation mit flynn und tron. Und natürlich seine letzte konfrontation mit flynn. Einfach super. Und wie jeder guter schurke hätte er davon profitiert wenn sein gegenstück besser ausgebaut worden wäre. Ich wünschte wir hätten mehr zeit mit flynn gehabt der erklärt wie sich seine einstellung zum leben etc verändert hat. Oder irgendwas in der art. Es ist jeff bridges, gottverdammt, gebt dem mann was zutun!

Und, wo wir bei den helden sind, was ist mit tron? Dem helden der ganzen geschichte? Tja, der hat auch ne rolle. Wie im ersten tei^^. Ernsthaft, ich finds sowas von geil das der namensgebende charakter beider filme nicht die hauptrolle hat und trotzdem alle in den schatten stellt. Im ersten teil war flynn sr. der hauptcharakter und das war gut so. Der zuschauer sollte sich mit ihm identifizieren. Und er hatte echte persönlichkeit. Mehr als tron. Tron ist superman. Er ist der definitive held der story. Flynn ist auch heldenhaft aber er leckt mal eben mit der freundin eines anderen rum und obwohl wir uns mit ihm identifizieren sollen ist er doch ein hacker, schwerenöter und tunichtgut. Er ist wolverine. Tron würde keinen guten hauptcharakter abegeben, er ist zu sauber und zu heldenhaft. Ich glaube das ist auch das problem das viele leute mit superman haben. Und deshalb braucht er gute nebencharaktere. Superman hat lois lane, jimmy olsen, perry white und natürlich lex luthor. Tron fehlt das(kein wunder, comics verhalten sich als seriale erzählweise ja auch völlig anders als filme), also wird er zum nebencharakter in seiner eigenen story. Und das wirkt brilliant. Wer rettet den tag im ersten teil? Tron. Wer kriegt den lob und das mädchen? Flynn. Und wer ist der messias im zweiten teil(und bekommt im flashback das mädchen(schon wieder))? Flynn. Aber, wer wird von den bösen gehirngewaschen und überkommt diese programmierung in den letzten paar minuten des films und beweist sich als der echte held der geschichte? Wer durchgeht die "heroes journey"(wie campbell sie beschreibt)? Tron. Ich find das faszinierend. Oft ist es so das einer der nebencharaktere es irgendwie schafft den hauptcharakter an beliebtheit und coolness zu übertreffen. Man siehe wolverine, der war ewig nur ein nebencharakter in x-men. Oder picollo in dragonball(die coolste sau des ganzen manga). Han Solo in star wars(ernsthaft, wer ist cooler, Luke(sorry hammilton) oder Han?). Und hier? Sie geben tron, dem nebencharakter, die wichtigste rolle im film, lassen ihn die ganze hero's journes durchlaufen und benennen den film nach ihm. Ernsthaft, wie brilliant ist das. Und das wir den ganzen film sein gesicht nicht sehen(und keinen scheiss aufequatscht kriegen, er sei entstellt oder so) ist auch mega cool.

Okay, das ist jetzt mehr als ich schreiben wollte. Und ich hätte noch mehr als genug zu sagen. Verdammt. Nein, belassen wir es (für heute) dabei.
Mein urteil ist: Unterhaltsamer film der einfach geil aussieht. Wenn ihr das geld übrig habt guckt ihn euch in 3D an, wenn nicht, auch egal. Es sieht zwar besser aus aber ist nicht wirklich notwendig. Sound(Daft Punk!!!) und alles ist großartig. Ja, die charaktere sind nicht wirklich überzeugend und die story ist ziemlich eindimensional aber wenn man sich seinen teil dazu denkt kann man sich wohl amüsieren. Aber gebt acht, der nächste teil ist angekündigt und ein cartoon beginnt demnächst also... ihr wisst schon, franchises halt.
Later aligator...

Arctis J. Crawford
(05.03.11)

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