Freitag, 6. Juli 2012

06.07.12(Seelenlos)

Es regnet endlich mal.
Zwar nicht viel und es sieht immer noch so aus als würde es jede minute wieder los gehen, ohne das irgendwas passiert, aber immerhin ist es jetzt ein wenig kühler.
Nachher fahr ich rüber zum flughafen um gavin zu verabschieden wenn er sich wie jedes jahr für ein paar wochen in dieses fantasie-land absetzt, da irgendwo im norden.


Weiter gehts es mit The Amazing Spider-Man.

Mochte Ich Nicht

  • Das größte problem des films ist, das sogut wie all die sachen die ich in den letzte beiden tagen als positiv genannt habe, einzelfälle sind. Zb. Spider-Mans humor. Der taucht genau in einer szene auf, bei der konfrontation mit dem autodieb. Wenn spidey also für 95% des films komplett unlustig ist, aber in dieser einen szene witze raus haut wie nichts gutes, dann stellt sich uns die frage: was war das los? War der charakter da auf drogen, oder betrunken? 
  • Wo bleibt der mörder von onkel ben?
    Wir wissen aus den comics und dem Maquire film das die story von onkel bens mörder im grunde zuende ist wenn peter erkennt das dieser der typ ist den er hat laufen lassen. Ja, aber was ist mit den leuten die das nicht wissen? So wie dieser film es präsentiert geht peter zu extremen maßnahmen um den mörder seines onkels zu finden...bis Gwen Stacey anfängt mit ihm rum zu machen. Dann ist der typ vergessen und wird nie wieder auch nur erwähnt. Ja...das ist richtig, richtig schlechtes story-telling. Der typ muss nicht gefangen werden, das sage ich gar nicht, aber zumindest muss dieser story-punkt einen abschluss kriegen. Und wenn es nur eine kurze szene ist in der peter frustriert ist und sich fragt ob er den typen jemals finden wird, in dieser riesigen stadt in der er lebt. Das hätte schon gereicht. Stattdessen...gar nichts. Tja, da müssen die autoren wohl nochmal in einen literatur 101 kurs.
  • Dasselbe passiert mit peters eltern.
    Die ersten zwanzig minuten des films werden der story gewidmet wie sie verschwinden und ihren sohn zurücklassen müssen. Und dann...nichts. Klar, das sparen sie sich für die nächsten filme, aber sorry, so macht man das nicht. Du kannst nicht die ersten zwanzig minute lang spannung für einen story-punkt aufbauen der nirgendwohin führt. Erneut, das ist richtig schlechtes story-telling. 
  • Damit kommen wir zur Charakter-Entwicklung.
    Ursprünglich sollte dieser punkt nur tante may betreffen, bevor mir aufgefallen ist: es gibt nur maximal zwei echte charaktere im ganzen film. Alle anderen rollen sind nichts anderes als platzhalter und papp-aufsteller. Welche wichtige rolle spielen tante may und gwen stacey? May ist im grunde nur da damit peter einen ort zum wohnen hat und Gwen...ernsthaft mal, die ist einfach nur das damit sie(wahrscheinlich im dritten teil) sterben kann. Erinnern wir uns an die Maquire filme: Mary Jane, Tante May, Harry Osborn. Die drei hatten allesamt eine persönlichkeit, welche sich über den ersten film weiter eintwickelt hat. Und zudem, hatten sie ihre ganz eigenen storylines! Mj und ihre träume vom theater, ihr gewaltätiger vater, ihre beziheung zu harry, ihre faszination mit spider-man. Mays trauer um ihren ehemann, ihre geldprobleme, ihre versuche peter sogut es geht zu unterstützen. Harrys selbstzweifel, seine beziheung zu seinem vater, sein hass auf spider-man zum ende des films. und ich könnte noch mehr über diese drei charaktere schreiben, und dabei behandeln wir hier nur einen film. May und Gwen in diesem neuen film aber...nichts. May wird nichtmal erlaubt um ihren mann zu trauern. Die beiden sind einfach keine 3dimensionalen charaktere, wie man sie erwarten würde. Sie sind einfach dazu da um die szenerie zu beleben.
  • Wie gesagt, es gibt zwei charaktere die fast schon vollausgebildet sind.
    Peter Parker und Doktor Curt Connors. Aber leider, wie oben erwähnt, ist Peter/spider-Mans charakterisierung extrem inkonsistent und was Dr. Conners angeht...ich habe keine ahnung was mit dem abging. Wir kriegen nie eine echte motivation für seine taten geliefert. Irgendwann in einer szene bekommt er scheinbar plötzlich einen leichten fall von shizophrenie, der nie weiter ausgebaut wird. Und obwohl er peter bedroht und auf die jagd nach ihm geht, rettet er ihm zum schluss das leben. Weil... keine ahnung. Ähnlich wie bei spider-man scheinen die autoren eine gewisse idee gehabt zu haben, was mit Dr. Conners los seien sollte, aber hatten keine idee wie sie es dem zuschauer mitteilen sollten. 
Okay, über die letzen drei tage haben wir eine menge gutes und jetzt einiges schlechtes über den film gehört. Und, wie ich schon am anfang sagte, der ist sehr...gemischt, was positives und negatives angeht. Zum einen finden sich viele sehr gute einzelszenen, aber die werden nie zu voller stärke genutzt oder verwendet um die charaktere wirklich voranzubringen.
Meine Wertung:
The Amazing Spider-Man ist ein film mit eindrucksvoller action und ein paar richtig guten ideen und szenen, leider aber scheinen die autoren und der regisseur nie einen kurs in erzähltechnik oder cinematographie besucht zu haben. Als ich mit ihm aus dem kino kam meinte sky, der film sei besser als die drei Maquire filme. Dem kann ich leider nicht zustimmen. Die Maquire filme wurden eindeutig von leuten produziert die etwas von ihrem handwerk verstanden. Dieser film hingegen verstösst gegen jede konvention des story-tellings und kommt sehr planlos rüber. 
Schade drum.
Later aligator...

Arctis J. Crawford
(06.07.12)

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