Zumindest heut morgen ging der zug dann mal pünktlich.
Und ich hatte die gesamten fünf stunden eine sitzplatz. Perfekt. Konnte in ruhe eines meiner beiden bücher für den englischen literaturkurs zuende lesen, The White Tiger von Aravind Adiga. Ja, noch ein buch über das leben von indern das ich im "englisch-unterricht" lesen muss. Was soll diese fixierung auf indische geschichte und kultur? Ich habe in meinem gesamten schulleben noch kein einziges anständiges, für die englische literatur typisches buch in die hände bekommen. Alles was wir hatten war bullshit für drittklässler wie Holes, Shakespeare der einfach nur da ist weil irgendwelche ignoranten weiterhin darauf bestehen und zeug über inder. Naja, und brave new world. Aber brave new world war auch kein typischer englischer roman. Behaupte ich. Aber ich bin bereits diesen punkt angefochten zu sehen. Naja, jedenfalls hab ich das ganze buch gelesen. Es hat mich sechs euro oder so gekostet und hat 288 seiten. Die ersten sieben davon sind nur kritiken. Nur positive kritiken. Wer füllt die ersten sieben seiten seines buches mit positiven kritiken seines eigenen buches? Das riecht doch extrem nach verzweiflung muss ich sagen. Besonders wenn so manche kritik keine sechs worte lang ist. Kein guter anfang für ein buch. Und ja, die aufmachung zählt mit zum lesevergnügen. Trotz meiner vorbehalte(also aus zwang) habe ich dann das gesamte buch gelesen. Und was soll ich sagen, die ersten 150seiten waren nicht übel. Die nächsten paar waren auch noch passabel aber der gesamte rest war mist. Die ganze geschichte in medias res anzusetzen war eine gute idee, nur hat der autor keinen blaßen schimmer wie er damit umzugehen hat und versucht das ganze zum ende hin in einen thriller zu verwandeln. Das einzige problem: er gibt uns die auflösung bereits im ersten kapitel. Das ist das problem mit dieser form des storytellings. Nicht das er mit dieser irgendwie konstant bleiben würde. Ein paar mal scheint er einfach zu vergessen in welcher zeit er seine geschichte zu erzählen hat oder was die weitere story ist und bricht einfach frei von sämtlichen selbstangelegten literarischen fesseln. Alles in allem hat mir die lektüre dieses buches nochts gebracht. Absolut nichts. Keine neuen erkenntnisse und nur ein wenig vergnügen zu beginn. Also wenn die uni jetzt nicht bald irgendwas aus dem hut zieht ist dieser ganze literaturkurs eine echte enttäuschung. Wollt ihr raten was das zweite buch ist das ich kaufen musste? Eine gesamtausgabe von shakespeare. Ja. Viertausend seiten. Aber immer noch billiger als hätte ich mir jedes einzelne werk einzeln kaufen müssen. Ich hab nur eine frage: warum beginnt jeder richtige text im buch mit einer analyse des textes? Sollte ich nicht erst den text und dann die analyse lesen? Wie arrogant muss man sein um diese einfache reihenfolge umwerfen zu wollen? Und warum sind da überhaupt analysen drin? Sollte das nicht mein job sein, dieses zeug zu analysieren? Und wenn ich jetzt irgendwas ähnliches in meiner klausur schreibe, dann ist das ein plagiat und ich falle durch, oder? So hat die frau das letzte woche erklärt. Was soll der blödsinn!? Das wird ein richtig lustiges semester habe ich das gefühl. Wahrscheinlich aber nur für mich. Ich bekomme jeden tag zehn mails von der frau in der sie versucht leute aus ihrem kurs rauszuekeln weil sie mit sovielen leuten(was habt ihr denn erwartet leute, wenn ihr alle kurse auf dieselbe zeit legt und einige bis zuletzt nicht bekannt gebt, natürlich prügeln sich nacher alle um einen kurs) nicht arbeiten kann. Ich seh das problem nicht ganz, die klasse sah eigentlich ganz überschaubar aus aber die frau wird es schon wissen immerhin...sind die erste und dritte(gestern) sitzung ja ausgefallen. Wow. Schon zwei ausgefallene sitzungen in drei wochen. Da bekomm ich ja mal wirklich was für mein geld. Und donnerstag fällt schon wieder ein kurs aus. Ich glaube ich sollte einen teil meines geldes zurückverlangen, ich fühle mich nicht genügend studierisiert. ...ja, das wort habe ich mir ausgedacht. Das darf ich. Und zwar genau so lange bis mir einer erklärt warum niemand mehr das wort student zu benutzen scheint. Warum laufen die leute mit dem wort "studierende" auf den lippen durch die gegend. Das klingt nicht nur dämmlich, nach allem was ich weiss ist das auch wortbedeutungsmässig falsch. Immerhin studiert nicht jeder gerade in diesem moment den wir vorher als student bezeichnet hätten. Wenn ich gerade vor meinen büchern sitze dann nennt mich doch meinetwegen "studierender" aber ansonsten bin ich student. Wikipedia hat einen ganzen abschnitt zu dem thema aber ich hab keinen bock den zu lesen.
Nachdem ich wieder hier angekommen war brachte ich meinen koffer hoch und es ging direkt zur uni. Die erste vorlesung war...nicht besonders lang. Der dozent musste sogar eine pause einlegen weil sein material sonst nicht ausgereicht hätte. Dafür kaut der typ in der zweiten vorlesung weiterhin am stoff der ersten sitzung herum und kommt nicht voran. Bei dem tempo beschäftigen wir uns weihnachten noch mit der morphologie. Zumindest hab ich morgen nur einen kurs. Das dürfte entspannend werden.
Vorhin war ich dann nach dem essen noch mit meinem namensvettern und einem anderen im kino. Haben uns wallstreet2 angeguckt. Der film war nicht gut. Der film ist nicht gut. Nicht gut gemacht und nur wenig unterhaltsam. Kein schimmer was da schief gelaufen ist. Aber das kino ist ziemlich geil. Besonders mit studenten-rabatt. Morgen muss ich auf jedenfall nochmal zum amt. Sowas von keinen bock.
Later aligator...
Arctis J. Crawford
(02.11.10)
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