Sonntag, 30. November 2014

30.11.14(Change, my dear)

Zero Theorem ist ein guter film, wenn auch leider nicht in der liga von Brazil, den ich unbedingt mal wieder sehen muss. Danach haben wir, nach einigen umständigen versuchen alsoners amazon-konto auf meiner ps4 einzurichten, Dark Water/Death in Heaven gesehen. Eigentlich hätte ich diese beiden folgen ganz gern auf meiner bluray gesehen aber amazon hat sich bisher nicht bemüht sie auch nur zu versenden oder auf meine e-mails zu antworten. Nach dem ganzen ärger den ich wegen denen schon hatte, wird es mir langsam etwas bunt.

Als NuWho-fan der sich daran macht Classic Who für sich zu entdecken steht man direkt vor einigen schwerwiegenden problemen.
1. Einige folgen existieren einfach nicht mehr, aus den verschiedensten gründen, und wenn man sich erinnert fans über diese folgen ausführlich reden zu hören, dann ging es in den diesen gesprächen viel mehr um rekronstruktionen oder gerade noch erhaltene tonspuren.  Das ist also ein problem aber kein all zu schwerwiegendes, würde ich behaupten. Wenn man gerade erst an die klassische serie herantritt, dann werden einen ein paar verlorene folgen nicht sonderlich interessieren. Das kommt später dann mal.
2. Es ist nicht mehr 1963!
Relativ offensichtlich aber trotzdem erwähnenswert. Die fernsehlandschaft von 2014 ist eine komplett andere als die von 1963. Auch qualitativ, ja, aber das ist nicht worauf ich hinaus will. Heutzutage haben wir einige dinge die das fernsehen leichter machen oder eher, die das verfolgen einer serie leichter machen. Zuerst war da der teletxt mit informationen zum programm, dann natürlich zeitschriften und schließlich das internet. Wenn ich heute mitten in eine serie einsteigen würde, dann bräuchte ich sekunden um raus zu finden wie viele folgen ich zuvor verpasst habe und wo ich anfangen müsste, sofern mir die serie gefällt. Und vor allem hätte ich auch die gelegenheit dazu mir frühere folgen anzusehen! Lasst euch das mal durch den kopf gehen, in 1963 gab es nicht einmal re-runs. Eine folge, einmal gesehen und das war es. Für alle zeit. Und das für eine serie die traditionell mit sechsteilern arbeitet. Stellt euch vor ihr schaltet samstag den ferneher ein und findet eine folge Doctor Who. Diese folge gefällt euch und ihr lest aus dem kontext heraus das es wohl der dritte teil eines sechsteiler ist. Und mit dieser information könnt ihr jetzt überhaupt nichts anfangen. Es gibt keine widerholungen die ihr sehen könntet, keine fernsehmagazine die ich verraten was für folgen es früher gab oder dergleichen und ganz sicher keine möglichkeit alte episoden irgendwie für zuhause zu erwerben. Heimvideo existiert nicht! In 2014 klingt das wie ein haufen probleme, fakt ist aber das sich die autoren und regisseure und produzenten sich der fernsehlandschaft ihrer zeit bewusst waren und damit zu arbeiten wussten. In vielen fällen machten sie daraus sogar eine stärke. Wenn etwas wie binge-watching nicht existiert und es keine dokumentation deiner arbeit gibt, dann ist das unheimlich befreiend, stelle ich mir vor.
Worauf ich aber ganz ursprünglich hinauswollte war, das folgen klassischer serie(klassischer Britischer serien!) in 2014 nicht so angsehen werden können wie in den sechzigern. Das fernsehn ist von seiner natur her einfach anders. Wenn du einen sechsteiler schreibst in dem wissen das viele zuschauer erst mit dem dritten oder viertem teil einsteigen werden und niemand das ganze ding jemals am stück sehen wird, dann schreibst du völlig anders als heutzutage. Doppelfolgen heutzutage funktionieren zwangsläufig auch immer als filme, da die betreffenden sich bewusst sind das der zuschauer die möglichkeit hat(die er warnehmen wird) sich beide hintereinander anzusehen. In 1963 war das unmöglich und daher funktionieren sechsteiler einfach auch nicht als filme. Nicht immer, muss man sagen. Mit dem aufkommen von heimvideo und roman-adaptionen, tv-zeitschriften etc. änderte sich die fernsehlandschaft langsam und Doctor Who hielt schritt. Aber die allerersten folgen? The Daleks bspw.? Die kann ich niemandem empfehlen sich in einem stück anzusehen. Der plot wird notwendigerweise jede folge noch einmal erklärt, das ist die eine sache. Ja, die autoren sind recht gut darin diese exposition und wenn eine woche zwischen jeder folge liegt fällt es nicht auf. In direkter folge jedoch... Dann ist da der aufbau der folgen. Nehmen wir hier ein beispiel: The Keys of Marinus. Dies ist ein sechsteiler aus 1964, geschrieben von Terry Nation, dem erfinder der Daleks. The Keys funktioniert exzellent als sechs episoden, die einzeln für sich gesehen werden, saugt aber derbst als ein 150 minuten film. Der grund hierfür ist nicht das Terry Nation ein schlechter autor wäre, sondern das er einer ist der sich absolut bewusst ist wie seine folgen erscheinen werden. Er bedient sich hier eines sehr einfachen tricks, den in zukunft noch viele, viele andere serie kopieren werden: Er gibt den sechs folgen einer übergreifenden ark und macht jede folge zu einem alleinstehenden abenteuer. Die story ist folgende: Der Doctor und seine begleiter(enkelin Susan, sowieso ihre beiden lehrer Ian und Barbara) landen mit der Tardis auf dem planeten Marinus. Der seit jahrzehnten andauernde frieden auf dem planeten gerät in gefahr da die feindlichen Voord einen weg gefunden haben den einfluss des supercomputers zu widerstehen, der bisher das denken der menschen in friedliche bahnen lenkte. Um die Voord aufzuhalten ist eine neuprogrammierung des computers erforderlich, welche wiederum die eingabe von fünf über den planeten verteilten schlüsseln erfordert. Für fünf folgen also zappen der Doctor und co auf der suche nach besagten schlüsseln über diesen fremden planeten und jede folge bringt ein ganz eigenes abenteuer, in einem anderem genre mit sich. The Keys of Marinus besteht also eigentich aus sechs verschiedenen geschichten, die eine einzige große bilden. Als einzelner film wirkt das ganze dadurch furchtbar, zumal jede folge sich mit einem völlig anderem genre bechäftigt. Als serial wiederum funktioniert es hervorragend weil die überliegende geschichte der suche nach den schlüsseln schnell erklärt ist und nicht unnötig viel in die geschichte der einzelnen woche eingreifen muss. Meine empfehlung, zumindest für die Hartnell/Troughton jahre ist daher sich immer nur eine einzelne folge pro tag anzusehen. Ja, das wird für moderne zuschauer vielleicht ungewohnt sein, ist aber die beste art diese geschichten zu erleben(vorzugsweise auf einem röhrengerät).
3. Die effekte sind mies.
Nicht immer, nein, aber häufig genug. Um mit "Effekten" in den sechzigern meine ich kostüme, kulissen und simpelste lichteffekte. Jetzt kann man sagen das, ja, es die sechziger waren und natürlich kann man heute im fernsehen mehr tun als früher, allein durch die erfindung des computers aber Doctor Who war nicht einmal für seine zeit besonders gut. Die serie war der BBC nie wirklich viel geld wert und musste daher stets mit geringem budget auskommen. Wie gesagt, die effekte waren manchmal auch richtig, richtig gut aber halt öfter nicht als doch. Worin Who ursprünglich glänzte war das sie das wenige geld das sie hatten in zeug steckten das es sonst so nicht gab. Das war Doctor Who: Effekte die zwischen okay und mies schwanken; teils sehr, sehr gute schauspieler und teils totale attrappen aber immer darum bemüht irgendetwas zu zeigen das neu war. Cyborgs auf der mondoberfläche, Yetis auf dem BD oder salzstreuerähnliche roboter die London erobern, das war damals nirgendwo sonst zu finden. Heute haben wir sachen wie Akt X, Fringe, Supernatural etc. die das ungewöhnliche im fernsehen vertreten und können uns glücklich dafür schätzen. All diese shows schulden ihre existenz in gewisser weise Doctor Who, der show die einst alleine die front halten musste. Aber das ist gleichzeitig das problem für heutige zuschauer. Wer will schon etwas sehen das er auch mit sehr viel besseren effekten irgendwoanders finden kann? Diese frage muss ich im grunde jeder für sich stellen und ich kann dazu nur sagen das Who durchaus einige stories rausgehauen hat die es auch mit ihrem nächsten modernen equivalent, trotz der effekte, aufnehmen können und noch ein paar andere die ich so noch nicht wieder gesehen habe, die vielleicht nicht einmal möglich sind außerhalb einer show wie Doctor Who. Deshalb, ja, es lohnt sich in die klassischen episoden rein zu schauen, wenn einem NuWho zu sagt aber man sollte vielleicht mit ausgewählten geschichten anfangen und sich nicht kopfüber reinstürzen. Aus persönlicher erfahrung habe ich folgende stories in erinnerung die ohne aufwand für moderne zuschauer zu empfehlen sind, die zb auch in einer sitzung angesehen werden können:

  • Horror of Fang-Rock(Vierter Doctor, 1977, vier Teile)
  • The Happines Patrol(Siebter Doctor, 1988, vier Teile)
  • Spearhead from Space(Dritter Doctor, 1970, vier Teile)
  • The Time Warrior(Dritter Doctor, 1974, vier Teile)
  • City of Death(Vierter Doctor, 1979, vier Teile)
Fang-Rock ist äußerst klaustrophobisch, Happiness Patrol ist eine überbunte reise voller punkischer rebellion, Spearhead ein thriller, Time Warrior eine typische historie trifft sci-fi story und City of Death ist absolut absurd humoristisch mit einem fiesen wahren kern. Vielleicht gibt es bessere, einsteigerfreundlichere folgen aber hey, ich habe noch längst nicht alles gesehen was in den letzten fünfzig jahren produziert wurde.


Unglaublich Überraschende und Wichtige Nachrichten!
Benedict Cumberbatch ist NICHT der erzähler im neuen Star Wars trailer!!! NICHT! Was für eine überraschung! ...oyh.
Wo wir gerade dabei sind, den trailer gibt es jetzt in der überarbeiteten George Lucas edition!

Later aligator...

Arctis J. Crawford
(30.11.14)

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