Freitag, 2. August 2013

02.08.13(Tal der Winde)

Heute morgen hätte ich auf der arbeit erst in eine andere abteilung als sonst gesollt, weil die dringend hilfe brauchten. Als ich da ankam, hieß es dann sie bräuchten mich doch nicht. Eine stunde später dann, durfte ich erneut runter weil sich irgendwer krank gemeldet hatte. War ein nerviger anfang für einen sehr heißen, anstrengenden und langweiligen tag.

Nausicaä ist toal hardcore!
Ich meine den hauptcharakter aus Nausicaä aus dem Tal der Winde, den ich mir gerade reinziehe. Noch ein studio Ghibli film!
Aber "menschliche Rasse" ist nicht der richtige ausdruck, oder? "Menschliche Spezies", das wäre korrekt. Habe ich recht? Vielleicht ist es auch egal.
Mal schauen ob ich mir direkt heute oder erst nächste woche Prinzessin Mononoke ansehe, den zweiten Ghibli film den Lovefilm mir diese woche geschickt hat.
Oh und bevor ich es vergesse, nach den ersten beiden filmen sieht mein studio Ghibli film-ranking bisher so aus:

  1. Nausicaä aus dem Tal der Winde
  2. Das wandelnde Schloss


So und neun zu Grant Morrisons Batman.
Ich will wirklich nicht jede ausgabe durchgehen oder die gesamte story aufschlüsseln. Das würde bei sieben jahren comics locker... sieben jahre dauern. Was ich stattdessen mache ist jeden tag ein element so präsentieren das mir sehr gut oder vielleicht auch gar nicht gefiel. Das können durchaus storylines sein aber auch themen, charaktere oder ein einzelnes panel. Morrisons Batman steckt voller wunderbarer ideen die man im grunde für sich selbst kennen gelernt haben muss aber ich werde mein bestes tun(ohne dabei in eine volle analyse zu verfallen) zu verdeutlichen warum ich die stories so mag und warum sämtliche collections(bis auf den neusten, noch ausstehenden) bei mir im schrank zu finden sind.

Batman & Son
Grant Morrisons erster storyarc lief in Batman #655-658 und stellt, wie der titel verraten dürfte, eine der wichtigsten batman-stories der letzeten sieben jahre und wahrscheinlich des gesamten kanons dar.
Wir beginnen mit Commisioner Gordon, wie er lauthals lachend vom dach eines gebäudes, hinab in ein von der polizei aufgestelltes netzt fällt. Oben auf dem dach kniet Joker, blutverschmiertes brecheisen in hand, über Batmans leblos scheinendem körper:
"I DID IT! I FINALLY KILLED BATMAN! IN FRONT OF A BUNCH OF VULNERABLE, DISABLED KIDS! NOW GET ME SANTA CLAUS!"
Die besagten kinder hängen an einer leine von einem hubschrauber in der form von Jokers gesicht. Plötzlich zieht Batman eine waffe und wir kriegen eine splashpage wie er Joker direkt zwischen die augen schießt, während hinter ihm aus der nacht ein zweiter Batman auftaucht.
Das problem mit einem ersten arc, in jeder serie, ist es die leser zu fesseln und sie dazu zu bringen weiter zu lesen. Logisch, oder? Die meisten leser, wie ich und leute die ich kenne, sind bereit einem autor einen arc zeit zu geben, sie von seinen fähigkeiten zu überzeugen. Morrison erzählt seine geschichte in vier ausgaben, was ich für die richtig entscheidung halte. Scott Snyder hat, zum vergleich, seinen run in Batman direkt nach dem reboot mit einem neunteiligem story-arc begonnen und obwohl dieser gut ankam, wurde viele leser von der länge abgeschreckt. Bei neun ausgaben braucht die story einfach zu lange um in fahrt zu kommen und skeptische leser sind vielleicht nicht bereit so lange zu warten. Morrison hat es also meiner meinung nach richtig gemacht, seinen run mit einer kürzeren story und einer richtig interessanten action-szene zu beginnen.
Natürlich ist der Joker nicht tot aber das erfahren wir erst später. Zunächst einmal kriegen wir durch ein gespräch zwischen Batman und Gordon im krankenhaus mit, das es sich bei dem Batman, den Joker ermordet hat, um einen ex-polizisten handelte, der wohl endgültig genug hatte. Damit ist die sache für den leser erstmal abgehakt.  Typen die Batman imitieren gibts im dutzend billiger(man siehe The Dark Knight(Film)). Des weiteren erfahren wir das Batman erst vor kurzem einen "Crime Blitz" durchgeführt hat und so nun nur noch einige kleine ganoven(und Two Face) frei in Gotham verbleiben.
Damit sind wir neun seiten im comic und Morrison hat das zweite kriterium für einen guten opening-arc erfüllt: Setze die grundlage für weitere geschichten (möglichst ohne dabei die derzeitige story zu behindern).
Zählen wir mal mit welche auf diesen neun seiten aufgetretenen elemente später zu eigenen stories ausgearbeitet werden:

  1. Der Batman-Doppelgänger
  2. Jokers Verletzungen und Nah-Tod Erfahrung
  3. Das zu füllende Vakuum in der Gothamer unterwelt
  4. Batmans neu gewonnene freizeit
  5. Die graffitis die wir auf den hauswänden im hintergrund sehen: Zur-En-Arrh
Das sind fünf neue storylines eingeführt auf neun seiten in der ersten ausgabe eines ersten arcs. Und das ohne dabei die laufende story zu stören. Und ja, die sprechen wir alle später noch an. Morrison ist auch längt noch nicht fertig. Bevor die ersten vier ausgaben rum sind kommen wir auf fast zwei dutzend "saatkörner" für zukünftige stories. Die ersten neun seiten wollte ich einfach nur herausstellen weil sie so wirksam und eigentlich furchtbar simpel sind in dem was sie tun. Die graffitis bspw. werden den wenigsten auffallen, beim ersten lesen aber wenn wir später den Batman RIP-arc erreichen, werden die unheimlich wichtig.

Nach Gordon und Batmans kleinem palaver folgt eine szene in der Batcave zwischen Bruce, Alfred und Tim(Robin), die uns im grunde zeigt das Batman nicht mehr all zu viel zutun hat, in Gotham. Perfekte gelegenheit für Bruce Wayne seinen ruf als playboy auszubauen und in london eine wohltätigkeitsveranstaltung zu besuchen. Auftritt: Kurt Langstrom(in mutierter form bekannt als Man-Bat) der, wir wir herausfinden, sein mutagen mit R'as Al Ghuls tochter, Talia, für das leben seiner frau getauscht hat. Das ganze führt zu einem richtig coolen kampf zwischen Batman und zwei dutzend mutierter halb mann-halb fledermaus ninjas in einem museum für pop-kunst und dem auftritt von Bruce Waynes zehnjährigen sohn: Damian. 
"FATHER. I IMAGINED YOU TALLER."
Auch auf Damian gehen wir später noch näher ein, keine sorge. 
Dann: Talias lässt Damian in Batmans obhut, dieser nimmt ihn mit zu sich nach hause und der kleine erschlägt fast Robin. Talia nimmt die frau des britischen premier-ministers als geisel, fällt auf Gibraltar ein und stellt bei ihrer konfrontation mit Batman, Damian vor die wahl: Will er bei seiner mutter oder seinem vater leben. Das schiff auf dem sie sind explodiert und obwohl Batman natürlich überlebt, bleibt das schicksal von Damian und Talia ungewiss.

Die einführung von Batmans sohn in den kanon war natürlich eine riesensache und somit erhielt die story eine menge zulauf. Ich finde aber sie funktioniert so oder so wirklich gut, aus den genannten gründen und vor allem auch wegen Andy Kubert, dem zeichner und dem, im trade scheinbar ungenannten, coloristen. Alles was dargestellt wird bricht förmlich vom papier hervor, in einer kombiation aus grell bunten farben und dunklen schattierungen. Die zeichnungenkomplimentieren die geschichte derart gut, es ist eine schande das Kubert nicht bis zum Batman RIP-arc mit von der partie war. Morrisons Batman, wie er in diesem arc vorgestellt wird, verbindet (genau wie die zeichnungen!) die charakterisierung Batmans als dunkler kreuzritter mit seiner, in heutign zeiten eher seltenen, darstellung als poppiger sci-fi charakter. Allein in diesem arc sehen wir ihn wie er sich mitten in einem musem für pop-art, umgeben von in formaldehyde eingelegten dinosauriern etc., mit einer gruppe mutierter ninjas prügelt, zwei geiselnahmen auflöst(eine davon mit einem geisteskranken clown!) und sich mit einer rakete in die atmosphäre schießen lässt um von dort aus nach Gibraltar zu sky-diven. Wie die zeichnungen schafft es die story irgendwie eine mischung aus tehamtik und genre zu finden die nicht funktionieren sollte, es aber tut. 
Oft ist der erste arc eines autors der schwächste aber das ist hier nicht der fall. Zieht euch diese story rein und ihr wisst ob euch der rest von Morrisons run gefallen wird.
Later aligator...

Edit: Dave Stewart, das ist der colorist!

Arctis J. Crawford
(02.08.13)

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